E-COMMERCE
Du hast sie sicher schon als Besucher eines Onlineshops oder einer Website zu Gesicht bekommen: Pop-ups. Der eine empfindet sie als nervig, der andere hat in ihnen dagegen Potential erkannt. Oftmals lassen sich durch die angezeigten Angebote einige Euros sparen. Andere Pop-ups werben dagegen nur mit Newsletter Sign-ins oder Abonnements. Wichtig ist hierbei die Platzierung bzw. der Zeitpunkt, an dem das Pop-up "aufpoppt".
Die richtige App für deinen Shopify-Store
Einige Shopify-Themes bieten schon integrierte Pop-ups im Online-Shop an. Eine Liste dieser Themes findest du hier: Shopify-Themes mit integrierten Pop-Ups
Oft sind diese jedoch in den Möglichkeiten von Design, Informationen, Anzeigedauer oder -zeitpunkt sehr begrenzt. Wer es lieber individueller haben möchte, gibt es für Shopify-Händler:innen eine Vielzahl an Apps, mit denen sich Pop-ups unkompliziert in den Online-Shop integrieren lassen. Zu den beliebtesten Lösungen aus dem Shopify-Appstore zählen vor allem: Justuno und Privy.
#1 justuno
Die Pop-up und Marketing-Plattform für Shopify-Stores bietet viele Möglichkeiten rund um Conversion-Optimierung. Vom Pop-up über Banner bis hin zum Glücksrad ist einiges dabei. Justuno lässt dir außerdem freie Bahn bei den Gestaltungsmöglichkeiten. Wer also auf komplett customised Designs steht und seine CI auch in seinen Pop-ups unterbringen möchte, ist hier gut aufgehoben. Das Plug-and-Play Programm ist einfach integriert und benötigt keine Vorkenntnisse. Um richtig gute Anzeigen zu gestalten solltest du lediglich über ein paar Design-Skills und evtl. ein Designprogramm wie Photoshop oder Affinity Designer verfügen. Noch ein Vorteil der App sind die A/B-Tests. So kannst du vorab testen, um das beste aus dem Banner und den Anzeigen herauszuholen. Justuno bietet bis 5.000 Besucher eine Freeversion für Shopify Stores an. Danach richtet sich der monatliche Preis der App nach dem Traffic und startet bei 29$ pro Monat.
#2 Privy
Privy legt den Fokus auf das Sammeln von E-Mail-Adressen und der Steigerung der Newsletter-Follower. Auch hier sind den Einstellungsmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Vom Handling des Designs liegt Justuno für uns noch leicht vorne, wobei das CI und ein individuelles Design bei Privy ebenfalls optimal umzusetzen ist. Privy bietet zusätzlich Funktionen für E-Mail Marketing. So kannst du beispielsweise für abgebrochene Bestellungen eine automatisierte E-Mail-Kampagne einrichten und deine Kund:innen per Mail anschreiben. Wer also noch kein automatisiertes Mailsystem wie Mailchimp nutzt, der ist bei Privy richtig.
Privy startet mit dem Basic Convert Plan mit 12$ pro Monat. Wer jedoch die Funktionen des E-Mail Marketings mit nutzen möchte, sollte auf den Starter Plan mit 30$ pro Monat oder den Wachstums-Plan mit 45$ pro Monat wechseln.
Erfolgsfaktoren für effektive Pop-ups
#1 Die richtigen Inhalte
Welchen Inhalt du mit deinem Pop-up ausspielst, hängt grundsätzlich von deinem Ziel ab, was du mit der Anzeige erreichen möchtest.Der Schlüssel zu effektiven Pop-ups ist es, deinen Kund:innen einen echten Mehrwert zu bieten. Dazu gehören attraktive Rabatte, personalisierte Produktempfehlungen oder nützliche Zusatzinformationen. Auch hier gilt die Regel: "So viel wie nötig, so wenig wie möglich." Die folgenden Punkte sollte deine Anzeigen auf jeden Fall beinhalten:
- Was bekommt der Kunde? (z.B. Gutschein-Code)
- Was wollt ihr dafür haben? (z.B. E-Mail-Adresse)
- Wie lange gilt das Angebot? (z.B. nur Heute)
- Gibt es Voraussetzungen für das Angebot? (z.B. Mindestbestellsumme)
Kund:innen reagieren am besten auf Pop-ups, die ihren aktuellen Bedürfnissen und Interessen entsprechen. Hierbei können Kaufhistorie, Browsing-Daten und Analysen deiner Kundensegmente hilfreich sein, um individuelle Inhalte zu erstellen. Deine Aussage sollte zudem klar formuliert sein. Lass' deine Kund:innen wissen, was sie bekommen und vermeide nichtssagende Pop-ups.
Das Angebot eignet sich wunderbar für A/B-Tests. Was kommt besser an, Prozente oder absolute Beträge? Grundsätzlich richtet sich dies natürlich nach evtl. Mindestbestellsummen und den Produktpreisen. Je höher die durchschnittlichen Produktpreise sind, desto eher eignet sich ein absoluter Betrag.
Beispiel: Der durchschnittliche Preis der Produkte liegt bei 500€. In diesem Fall solltest du das Gesetz der großen Zahlen anwenden. Ein 10% Gutschein entspricht einem 50€ Gutschein. Rein psychologisch würde die Mehrheit der Personen eher auf den 50€ Gutschein aufmerksam werden. Da man dies jedoch nie genau festmachen kann, eignet sich ein solcher Fall hervorragend für einen Test.
Die Ernsthaftigkeit der Angebote spielt ebenfalls eine Rolle. Sollte euer Durchschnittspreis wie in dem Beispiel bei 500€ liegen, sieht ein 5€ Gutschein nicht gerade ansprechend aus, und eure Anzeige hat wenig Chancen gute Ergebnisse zu erreichen.
#2 Der richtige Zeitpunkt
Auch das Timing spielt eine entscheidende Rolle. Pop-ups, die genau dann eingeblendet werden, wenn Kunden sie am dringendsten benötigen - etwa kurz vor dem Checkout oder bei der Produktsuche - erzielen in der Regel die besten Ergebnisse. Um Erstbesucher deines Shops nicht gleich zu verschrecken, würden wir von einer direkten Anzeige eines Pop-ups abraten. Schau dir die Kennzahlen deines Shops vorher einmal genau an. Ist beispielsweise deine Bounce-Rate zu hoch, kann deine Anzeige erscheinen, wenn der Kunde im Begriff ist die Seite zu verlassen (wenn sich die Maus auf das Schliessen-Symbol bewegt). Möchtest du die Rate der abgebrochenen Kaufvorgänge optimieren, lass das Angebot kurz vor dem Abbruch anzeigen. So bekommen deine Kund:innen noch einen letzten Anreiz, der zum tatsächlichen Kaufen oft noch fehlt.
#3 Die optimale Platzierung
Neben den richtigen Inhalten ist auch die Platzierung der Pop-ups entscheidend für den Erfolg. Platziere deine Pop-ups an den Stellen deines Shops, an denen deine Kund:innen sie leicht wahrnehmen und mit ihnen interagieren können.
Bewährte Platzierungen sind beispielsweise:
- Auf der Startseite, um Kund:innen direkt beim Betreten des Shops anzusprechen
- Im Warenkorb, um den Kaufabschluss zu fördern
- Kurz vor dem Checkout, um Kund:innnen zu zusätzlichen Käufen zu animieren
- Bei der Produktsuche, um passende Empfehlungen einzublenden
Durch eine optimale Platzierung lässt sich die Aufmerksamkeit deiner Kund:innen gezielt lenken und die Wirksamkeit der Pop-ups steigern.
Lesetipp: Customer Experience Analyse – Kundenzufriedenheit messbar machen
#4 Ein ansprechendes Design
Das Einhalten einer klaren Corporate Identity im Shop ist enorm wichtig. So solltest du dein Design und deine Farbpalette auch in sämtlichen Notifications weiter führen, um keinen Stilbruch zu erzeugen. Grundsätzlich sind dem Design der Anzeigen keine Grenzen gesetzt, wobei du versuchen solltest, recht schlicht zu bleiben. Pop-ups werden meist nicht sehr lange angesehen, sodass die Message und dein Angebot schnell und klar beim Kunden ankommen muss. Komplizierte Designs erschweren deinen Kund:innen das Erkennen des Angebotes.
#5 Einfache Handhabung
Wichtig, vor Allem aus rechtlicher Sicht, ist die Schließmöglichkeit. In der Regel wird diese Funktion mit einem X oben rechts angegeben. Manche Apps bieten die Funktion, das X erst nach einigen Sekunden anzuzeigen. Von dieser Option raten wir ab, da der Kunde sich dazu entschließen könnte, dann gleich den Shop zu verlassen wenn es keine Schließoption gibt.
Solltest du Gutscheincodes oder Coupons vergeben, lass diese direkt im Pop-Up nach Bestätigung des Kunden anzeigen. Wichtig ist, dass der Code kopierbar und nicht im Hintergrundbild eingearbeitet ist. Manche Apps bieten sogar die Möglichkeit, dass der Code gespeichert, und im Checkout automatisch angewendet wird.
#6 Kontinuierliches Testing
Um die Wirksamkeit der Pop-ups kontinuierlich zu optimieren, solltest du regelmäßiges A/B-Testing durchführen. Dabei werden verschiedene Varianten der Pop-ups - etwa mit unterschiedlichen Inhalten, Platzierungen oder Designs - gegeneinander getestet und die Ergebnisse analysiert. Auf Basis der Testergebnisse lassen sich die Pop-ups dann schrittweise verbessern und an die Bedürfnisse deiner Kund:innen anpassen.
Lesetipp: User Experience: Warum sich jeder investierte Euro achtfach bezahlt macht