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"Hey Siri, wie bereite ich meinen Onlineshop für Voice-Search vor?"
Der zunehmende Gebrauch von Sprachassistenten wie Amazons Alexa, Apples Siri und der Google Assistant zeigt deutlich, dass die sogenannten Voice Assistants keine Neuheit und schon gar kein einfacher Trend mehr sind. Was heißt das für deinen Shopify Shop und wie machst du Shopify Voice Search ready?
Aktuell besitzen rund 85% der Onlineshopper mindestens ein Gerät mit Voice Assistent. Und weltweit nutzen bereits 27% aller Menschen die Sprachsuche auf ihren Smartphones oder Tablets. Das ist bereits eine Steigerung von sieben Prozentpunkten im Vergleich zu 2019 – die Tendenz ist also klar!
"Umfragen zeigen, dass die Nutzung von Voice Search zunehmend akzeptiert wird."
Das heißt konkret: Die Nutzung von Voice Search Funktionen beschränkt sich nicht mehr nur auf die heimischen vier Wände. Stattdessen sprechen immer mehr Menschen auch in der Öffentlichkeit mit ihrem Smartphone. Und genau hier kann die Voice Search ihre Stärken entfalten. Ob in der Bahn, im Café oder beim Sport: Oftmals ist es einfacher und zielführender, als das klassische Tippen.
Die Ursprünge der Voice Search
Nicht nur als Alternative im Alltag, sondern vor allem als Vereinfachung des Zugangs für Jedermann wurde die sprachgesteuerte Suche entwickelt und von Google beispielsweise 2011 eingeführt. Die Barrierefreiheit ist auch in der digitalen Welt ein wichtiges Thema und nicht zuletzt schon seit Jahren auch für Google ein Ranking-Faktor. Denn nicht jeder kann ein Smartphone oder einen Laptop per Tastatur bedienen, oder hat Probleme, die gewünschten Suchbegriffe korrekt einzutippen. Ob körperliche Einschränkungen, Analphabetismus, Seh- oder Rechtschreibschwächen: Die Suche und Steuerung per Sprache ist für viele Menschen nicht nur einfacher, sondern der einzige Zugang zum Internet und damit auch zum digitalen Handel.
Darum ist es enorm wichtig, sich dieser Entwicklung bewusst zu sein und sich darauf vorzubereiten. Hier liegt eine gewaltige Chance für alle Onlinehändler. Mittlerweile beschäftigt sich nahezu jedes Onlinebusiness mit der Search Engine Optimization (SEO). Kaum jemand befasst sich jedoch intensiv mit Sprachassistenten, sodass sich hier ein klarer Wettbewerbsvorteil ergeben kann. Das gilt jedoch nicht für Amazon, denn die direkte Alexa-Anbindung erleichtert die Produktsuche per Voice Search immens.
Die Voice Search Anbieter
Im Gegensatz zur klassischen Internetsuche, die von Google weltweit beherrscht wird, sind die Marktanteile im Bereich der Voice Search aktuell recht gleichmäßig verteilt. Nämlich auf die drei bekanntesten Anbieter Siri, Alexa und Google Assistant. Letzterer hat vor allem in der jüngsten Vergangenheit rasant aufgeholt. Alexa nutzt für die Internetsuche beispielsweise Daten von Bing oder Qype, sodass Google-zentrierte SEO-Maßnahmen weniger gut greifen als in der klassischen Suche. Siri wird aller Wahrscheinlichkeit nach in Zukunft auf die von Apple derzeit in Entwicklung befindliche Suchmaschine zurückgreifen, sofern diese sich als wettbewerbsfähige Alternative herausstellen kann. Die Voraussetzungen für eine Voice Search Optimierung deines Shopify Shops sind also auf technischer Seite schon mal andere als im klassischen SEO.
Was kann Voice Search?
Bereits 2013 begann Google die Suche im Internet zu revolutionieren. Das Hummingbird Update war der Grundstein für den Weg zu einer user- und viel wichtiger zur intentionszentrierten, intelligenten Suche. Zuvor genügte es, eine ausreichende Menge an Keywords in seinen Text zu „stopfen“. Seither versucht Google, den User zu verstehen und vor allem den Kontext seiner Suche immer besser einzuordnen.
Mit jedem Update wird daher die Qualität des Contents auf Webseiten wichtiger als die old-school Praktiken wie Linkbuilding und Keyword-Spamming. Nicht zuletzt nützt auch dir und deinem Shopify Shop nur Content, der dem User Nutzen bringt. Und genau hier ist die Voice Search schon einen ganzen Schritt weiter.
Kontext statt Keywords
Um zu wissen, welches Suchergebnis für die jeweilige Suchanfrage das beste ist, muss die Suchmaschine natürlich sowohl den User und seine Suchintention, als auch die Webseite und den Kontext des Inhalts verstehen. Suchst du beispielsweise nach „Shopify“, kann das vieles bedeuten: Du möchtest Informationen zum Unternehmen, zum Aktienkurs oder suchst einen Shopify Partner, um einen Onlineshop aufzubauen – vielleicht möchtest du auch wissen, wie du Shopify Voice Search optimierst und bist deshalb hier gelandet. Bei der Voice Search verwenden User stattdessen ganze Sätze und richtige Fragen, denn die Tipp-Faulheit ist kein Hindernis mehr. Auf die Suchanfrage: „Wie mache ich Shopify Voice Search tauglich?“ bekommst du natürlich eindeutigere Antworten, als auf die Suchanfrage „Shopify Voice Search“ oder ähnliches. Und genau das gilt auch für deine Kunden und deinen Shop!
Shopify Voice Search Strategie
Plane jetzt deine Voice-Search-Strategie und bereite deinen Onlineshop für das E-Commerce der Zukunft vor. Für deine Voice Search Strategie mit Shopify haben wir einige Tipps und Expertenwissen über Voice-Search und E-Commerce zusammengestellt:
- Content und Qualität: Sei Experte
- Optimiere für Fragen
- Nutze natürliche Sprache
- Zielvorgabe: Position Null bzw. Featured Snippet
- Long-Tail Keywords
- Struktur deines contents für Voice Search
Content-Qualität: Sei ein echter Experte
Im Bereich der Voice Search, aber auch allgemein sollte dein Anspruch sein, der Experte für deine Produkte zu sein und auch als solcher wahrgenommen zu werden. Spätestens hier kannst du also aufhören zu lesen, wenn du einen reinen Affiliate-Shop oder ein Dropshipping-Projekt planst. Wenn du aber wirklich eine Brand hast oder aufbauen möchtest, sind die folgenden Tipps für dich genau richtig. Schenke deinem Content dieselbe Aufmerksamkeit mit demselben Anspruch wie deinen Produkten. Schlechte Texte und Handyfotos konvertieren nicht, weil sie keine Botschaften transportieren und kein Vertrauen schaffen können. Also: Finger weg von automatischen Texterstellern, vermeide Rechtschreibfehler, unscharfe Fotos in schlechter Qualität und alles, was du selbst auch nicht gerne sehen möchtest. Wir haben bereits festgestellt, dass die Suchmaschinen das liefern möchten, was der User sehen möchte – und mit jedem Update hat Google bislang immer mehr miesen Content aus den Suchergebnissen aussortiert. Verschwende daher nicht deine Zeit und dein Budget mit überholten Praktiken und billigen Links, sondern sei der Experte für deine Marke und für deine Produkte – oder lass dich von einem Shopify Plus Partner dabei unterstützen.
Optimiere für Fragen
Die häufigsten Sprachsuchen werden als Fragestellung und nicht als Satz durchgeführt. Anstatt zu sagen, "Optiker Berlin", könnte ein Nutzer fragen: "Wo ist der nächste Optiker?" oder "Wer sind die besten Optiker in Berlin?" Die mobile Suche nach „best places to buy ______“ (z.B. „best places to buy glasses online“) hat in den letzten zwei Jahren um 70% zugenommen. Fragen wie „best _______earbuds“ um 130%. Bedenke, dass du deinen Onlinestore für die Sprachausgabe optimierst. Strukturiere deine Inhalte (Blogposts, About Us ...), sodass sie die Fragen deiner Zielgruppe beantworten und eben nicht nur Keywords berücksichtigen. Hierzu dient zusätzlich eine Analyse deiner Zielgruppen. Noch wichtiger ist: Verschaffe dir ein klares Bild darüber, was deine Kunden suchen und was sie wissen möchten. Welche Probleme kannst du lösen, für welche Informationen bist du der Experte? Damit du optimale Ergebnisse erzielst, achte auf sogenannte "Triggerwörter" für die Sprachsuche und integriere diese in deinem Content. Laut SEOClarity umfassen solche "Triggerwörter" "wie", "was", "wo" und "am besten". Dies hilft dir nicht nur bei der Suche von Sprachsuchanfragen, sondern erhöht auch die Chancen, in einem bestimmten Snippet-Spot zu landen. Recherchiere also zu deinem Content die wichtigsten W-Fragen und überlege dir, wie du sie beantworten kannst.
Zielvorgabe: Position Null bzw. Featured Snippet
Wenn du den Google Snippet-Spot (auch Position Null genannt) in den Suchergebnissen erhältst, hast du eine optimale Ausgangsposition für Sprachsuchanfragen erzielt. Diese Snippet Spots sind ein treibender Faktor bei der Sprachsuche. Google betrachtet das Snippet als Nullergebnis und platziert es höher als jedes andere Suchergebnis in einer Abfrage, auch höher als bezahlte Google Anzeigen. Wenn also für eine Sprachsuchanfrage ein Snippet verfügbar ist, sind das Snippet und die dahinterstehende Seite oder der Shop das, was der Google Assistant und Siri seinen Nutzern vorlesen und nicht nur anzeigen. Alexa funktioniert anders. Alexa ist rein Amazon-getrieben und kann sehr gut Amazon-Ergebnisse liefern. Allgemeine Websuche fokussiert das System nicht. Als Betreiber eines Shopify Onlineshops gibt es mehrere Möglichkeiten, um Position Null zu erreichen. Grundsätzlich kannst du damit beginnen, deine Inhalte so zu erstellen, dass sie häufig gestellte Suchanfragen zum Zielthema beantworten. Denke also nicht nur an den schnellsten Abschluss, sondern auch und vor allem an informativen Inhalt rund um deine Produkte!
Verwende natürliche Sprache
Wenn Menschen die Sprachsuche verwenden, verwenden sie meist auch die Sprache, die sie im echten Leben auch verwenden würden. Das Tippen erfordert mehr Zeit. Daher reduzieren wir unsere Anfragen auf ein Minimum. Dennoch solltest du hier keine Umgangssprache verwenden, sondern dich auf den Satzbau konzentrieren. Die Daten von Google unterstützen dies. Der Suchmaschine zufolge werden fast 70% der Anfragen an den Google Assistant in natürlicher Sprache ausgedrückt. Dabei werden nicht die typischen Keywords wie bei einer Websuche eingegeben.
Long-Tail Keywords
Aus diesem Grund ist der Fokus auf die sogenannten Long-Tail-Keywords von zentraler Bedeutung. Long-Tail-Keywords sind Suchanfragen, die meist aus zwei bis fünf Wörtern bestehen und so bereits Aufschluss über die Suchintention geben. Was bedeutet das für dich als Shopbetreiber? Zunächst, dass die langen Suchanfragen identifiziert werden müssen, die deine Kunden verwenden. Wir empfehlen dir, dich mit deinen Mitarbeitern zusammenzuschließen und nach Keywords und Phrasen zu suchen, mit denen potenzielle Kunden eher suchen, um über deinen Shop zu stolpern. Oftmals ergeben sich solche Fragen auch aus deinem direkten Kontakt mit Kunden: Welche Fragen werden an dich gerichtet, was beschäftigt deine Kunden vor oder nach dem Kauf? Eine weitere sehr effektive Möglichkeit, natürliche und konversationsbezogene Keywords zu finden besteht darin, herauszufinden, wie deine Kunden online miteinander interagieren und kommunizieren. Schau dich also auch in Fachforen und Facebook-Gruppen um, damit du ein Gefühl für die Bedürfnisse deiner Kunden bekommst.
Struktur deines Contents für Voice Search
Auch dabei gilt: Stelle dir deinen Inhalt als Antwort auf die Frage deiner Kunden vor. Interagiere mit ihnen. Wenn du jemandem eine klare Frage stellst, willst du keinen Monolog wie bei der Pressekonferenz nach einem Bundesliga-Spiel oder beim Politik-Talk im Wahlkampf. Du erwartest eine klare Antwort und wählst den Gesprächspartner, der sie dir liefert. Nutze dazu Überschriften – auch Fragen können als Überschriften formatiert werden – und liefere prägnante und kurze Antworten dazu. Datengetrieben heißt das: Google liest im Schnitt 41 Wörter als Antwort auf eine Voice Search vor und ist damit schon der redefreudigste Assistant am Markt. Spar dir also unnötige Füllwörter und komm einfach zum Punkt! Zusätzlich solltest du auch die strukturierten Daten deiner Seiten nicht vergessen. Von Title über Meta-Description bis zum FAQ-Markup: Hilf dem User, deinen Shopify Shop zu verstehen. Nur dann kannst du gefunden werden und User zu Kunden konvertieren.
Fazit
Die Sprachsuche ist viel mehr als nur ein Trend. Sie ist schnell ein Teil des täglichen Lebens geworden und verändert die Art und Weise, wie wir Suchmaschinen und unsere Geräte verwenden. Und vor allem die Art und Weise, wie Kunden deinen Shopify Shop finden können. Um für die Zukunft optimal gerüstet zu sein, solltest du bereits jetzt anfangen, deinen Onlineshop mit Shopify Voice Search zu gestalten.
About the Author:
Andreas
Shopify Expert & UI Designer